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AGDF Aktuell

 

Mitgliederrundbrief

Nr. 288 Juli 2025

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Inhalt dieser Ausgabe
  • Vorwort
  • Nachrichten aus dem Dachverband
  • Ökumenische Friedensarbeit
  • Politische Aktionen
  • Tagungen und Kongresse
  • Politische Bildung und Qualifizierung
  • Kriegsdienstverweigerung
  • Service Informationen und Berichte
  • Stellenausschreibungen
  • Kontakt und Impressum
 
Vorwort

Moin, moin,
liebe Freundinnen und Freunde,

es ist einiges, dass mich an den politischen Entwicklungen seit einiger Zeit frustriert. Dazu gehört auch, wie durch entsprechende politische Prioritäten mit den Schwächsten umgegangen wird. Anschauliches Beispiel sind die jüngsten Entscheidungen der Bundesregierung: Immense Steuerentlastungen für Unternehmen, selbst die versprochene reduzierte Strompreissteuer gibt es nur für die Industrie. Weitere Einschränkungen für Geflüchtete (Familiennachzug, Kürzung der Mittel für psychosoziale Angebote), massive Reduzierung des Etats für die Entwicklungszusammenarbeit, bei gleichzeitigem Zuwachs im Verteidigungshaushalt (Stichwort 5%).

Es ist nicht nur – und dies ist erschreckend genug – im höchsten Maße unsozial, es ist auch viel zu kurz gedacht. Bespiele: die wachsende Schere zwischen arm und reich fördert Konflikte und macht unser Land weniger lebenswert. Zu uns geflüchtete, die psychisch und sozial nicht betreut werden, deren Familien nicht nachkommen können, die mies behandelt werden, werden im schlimmsten Fall zum Sicherheitsrisiko. Jahr für Jahr wird ein beachtlicher Teil der jungen Menschen sozial und gesellschaftlich abgehängt, geht für den Arbeitsmarkt verloren. Wir sind auf Migration angewiesen und gleichzeitig werden sinnvolle Wege be- und verhindert. International sind wir auf Kooperationen angewiesen, um die Krisen zu bekämpfen und Fluchtgründe abzubauen; aber für die internationale Zusammenarbeit mit den Ländern des globalen Südens stehen immer weniger Mittel zur Verfügung (bis 2029 soll eine weitere Milliarde gekürzt werden!).

Diese Auswirkungen sind den politischen Entscheider*innen bekannt und dennoch werden solche Entscheidungen getroffen. Die unsoziale, kurzsichtige Politik mag dem Wunsch vieler Unions-Wähler*innen entsprechen, den der SPD schon weniger. Und den Wähler*innen der AfD reichen sie noch nicht aus. In jedem Fall verspielt sie unsere Zukunft, gerade die der Jüngeren.

Ein wichtiger Grund, den zivilgesellschaftlichen Widerstand dagegen weiter zu verstärken.

Viel Erfolg und Spaß bei und neben der Arbeit wünscht Ihnen und Euch auch im Namen der Geschäftsstelle.
Schalom

Jan Gildemeister

 
Nachrichten aus dem Dachverband
Vorstand

Der Vorstand trifft sich wieder am 1./2. Juli 2025 in Bonn und besucht dort auch die Geschäftsstelle. Er wird sich u.a. mit der längerfristigen Finanzierung der Arbeit und dem Verhältnis zur EKD beschäftigen. 

Mitgliederversammlung

Die kommende Mitgliederversammlung tagt Mitte September online zu Jahresbericht 24 und Finanzen und am 26./27. September in Hamburg. Die Einladung an die Mitglieder erfolgt in Kürze.

Fachbereichsitzungen

Die drei Fachbereiche treffen sich im Vorfeld der Mitgliederversammlung am 24./25. September ebenfalls in Hamburg.

 
Ökumenische Friedensarbeit

AGDF-Mitglied

Church and Peace unterstreicht die Stellungnahmen des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen

Das Europäische friedenskirchliche Netzwerk Church and Peace wurde beim Zentralausschuss des ÖRK vom 18.-24. Juni 2025 in Johannesburg, Südafrika von Anja Vollendorf, Vize-Dekanin und Vorstandsmitglied bei Church and Peace, vertreten.

Die Sitzungen des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates waren dieses Jahr besonders vom weltpolitischen Geschehen und der Eskalation etlicher Konflikte geprägt. Die Ergebnisse der Zusammenkunft hat Church and Peace in einer Pressemitteilung vom 26. Juni 2025 zusammengefasst. Anja Vollendorf unterstreicht darin: „Die ökumenischen Gespräche, Besuche und Gebete in Johannesburg waren ein Geschenk für mich. Es ist wichtig, das Leid, die Hoffnung und die Spiritualität der Geschwister aus aller Welt wahrzunehmen und gemeinsam konkrete Schritte für eine bessere Zukunft zu entwickeln. Wir können solidarisch handeln.”

 
Politische Aktionen
Peace Wave 2025

12 July, 2025, worldwide

The peace wave is a 24-hour-long Zoom featuring live peace actions in the streets and squares of the world, moving around the globe with the sun. The peace wave visits dozens of locations around the globe and includes rallies, concerts, production of artworks, blood drives, installation of peace poles, dances, speeches, and public demonstrations of all variety. In 2025 participants are encouraged to address the need to abolish nuclear weapons.
Organized by: International Peace Bureau, Stop the War Coalition Philippines, Gensuikyo, and World BEYOND War.

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Declare Neutrality and Help Prevent a U.S.-China War

Pacific and Pacific Rim countries are increasingly taking sides, or under pressure to take sides, in the growing confrontation between the United States of America and the People’s Republic of China and are being urged to spend an increasing proportion of their public income on militarisation, to the detriment of addressing urgent social needs. A war between the USA and its allies against China and its allies would be disastrous for the people of the Pacific and Pacific Rim countries. Our survival depends upon preventing nuclear war and preserving our cultures and environments from irreversible destruction.
In partnership with World Beyond War, the Pacific Peace Network (PPN) is hosting a petition platform inviting people across the Pacific and Pacific Rim to stand for peace and neutrality.

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Tagungen und Kongresse
„Aber doch nicht ich…“ Abwehr in der rassismuskritischen Bildung – Einblick in ein qualitatives Forschungsprojekt

9. Juli 2025, online

Im Forschungsprojekt ABRAKA am Deutschen Institut für Menschenrechte wurde die Vielfalt der Reaktionen auf die Thematisierung von Rassismus in Bildungsveranstaltungen erhoben. Hierbei hatte das Phänomen der Abwehr eine zentrale Rolle: Abwehr wird hier als eine Reaktion auf die Thematisierung von Rassismus verstanden, die dazu führt, dass die Auseinandersetzung abgebrochen oder umgedeutet wird. Im Rahmen des Projektes wurden 2023 und 2024 bundesweit 13 Bildungsveranstaltungen durch teilnehmend beobachtet.
Das ABRAKA-Team möchte einer interessierten Öffentlichkeit, Bildungspraktiker*innen und Vertreter*innen aus der Wissenschaft nun die ersten Ergebnisse dieser Studie in Form eines Dialogs vorstellen.

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Politische Bildung und Qualifizierung

Konflikte verstehen – Kompetenzen erweitern, Handlungsfähigkeit stärken
Grundkurs Konfliktbearbeitung für Menschen, die in Deutschland Rassismus erfahren

Ab 30. Oktober 2025, hybrid

Am 30. Oktober 2025 startet der erste Grundkurs zur Konfliktbearbeitung für Menschen mit Rassismuserfahrungen in Deutschland. Er schafft die Möglichkeit, Fähigkeiten zur konstruktiven Konfliktbearbeitung zu erweitern und die eigene Handlungsfähigkeit zu stärken. Der Kurs bietet eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Konfliktbiografie und stärkt die Kompetenzen im Umgang mit herausfordernden Situationen. In einem geschützten Raum werden Erfahrungen ernst genommen und gemeinsames Lernen auf Augenhöhe ermöglicht.
Der Kurs besteht aus vier Präsenzmodulen und drei Online-Terminen. Er wird zweisprachig auf Englisch und Arabisch durchgeführt.
Veranstalter sind der Friedenskreis Halle e. V. in Kooperation mit KURVE Wustrow Bildungs- und Begegnungsstätte für gewaltfreie Aktion e. V. und der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden e. V.. Die Veranstaltung wird unterstützt vom Kooperationsverbund Demokratische Konfliktbearbeitung im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, das durch das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird.
Weitere Informationen auf Englisch und Arabisch gibt es hier:
Arabisch/عربي https://kurzlinks.de/GK2025Arabisch
Englisch/English https://kurzlinks.de/GK2025English

 

Apply now for the online course on National Dialogues and Peacemaking

4 September - 21 October 2025, online

This online course from the Berghof Foundation combines expert knowledge, practical experience, and real-life case studies to explore the practical implementation of National Dialogues. It is based on three core elements: self-directed learning units, interactive exchange sessions, and live discussions with leading experts. These elements complement each other: you will deepen your knowledge together with your fellow students and then deepen it with experts and practitioners.
Participants will also explore how National Dialogues relate to current issues such as climate change, protest movements, and digitalization. The course provides space for reflection on your own practice, whether on lessons learned from past processes or the complexity of current efforts.

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Publikationen

AGDF-Mitgliedschaft

Podcast Klimagerechter Frieden: „Klimaflucht: Wenn die Erde unbewohnbar wird“

Was passiert, wenn Menschen ihre Heimat verlieren, weil die Umwelt kippt? In dieser Folge sprechen die Macher*innen über Klimaflucht – ein Begriff, der emotional und politisch aufgeladen ist. Gibt es sie wirklich, die Klimaflüchtlinge? Und wenn ja, wie viele sind betroffen, und wie sollte die Weltgemeinschaft reagieren?
Gemeinsam mit Fawad Durrani (Greenpeace), Karin Zennig (medico international) und Dr. Christoph Picker (Evangelische Akademie der Pfalz) werfen die Zuhörer*innen einen Blick auf die Ursachen, Dimensionen und ethischen Fragen rund um Klimamigration. Was sind unsere Verpflichtungen gegenüber jenen, die wegen Dürren, Stürmen oder dem steigenden Meeresspiegel ihre Heimat verlassen müssen?

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aserto-Studie „Die Diakonie – im Visier der AfD?“

Die Studie wurde von der Diakonie Deutschland in Auftrag gegeben und von der Agentur aserto durchgeführt. Sie analysiert „rechte“ Narrative über Diakonie, Kirche und NGOs und deckt auf, wie diese Narrative Wirkung entfalten. Sie zeigt ebenso, dass konservative Medien deutlich kritische Anfragen an Kirche und Diakonie aufnehmen.

Ziel dieser Studie ist es, aus dem Verständnis über die Funktionsweise „rechter“ Narrative heraus wirksame Selbsterzählungen über die Diakonie zu entwickeln. Diese proaktiven Selbsterzählungen ermächtigen die Diakonie, den medialen Diskurs über ihre Arbeit selbst zu bestimmen und ihn nicht den Narrativen der „rechten“ Akteur*innen zu überlassen.

Die aserto-Studie ist bei der AGDF als PDF erhältlich und kann unter der E-Mail agdf@friedensdienst.de oder telefonisch bei Jan Gildemeister angefragt werden: Tel. 0228/24 999-13

Weitere Angebote

Friedensgutachten 2025. Frieden retten!

Der Frieden ist auf dem Rückzug: Russlands Krieg in der Ukraine destabilisiert Europa, der Krieg in Gaza stürzt den Nahen Osten in Leid und Gewalt, und im Sudan hat der Konflikt die größte humanitäre Katastrophe der Welt ausgelöst. Zugleich fällt der globale Stabilitätsanker USA aus. Präsident Donald Trump baut das Land nicht nur zu einer Autokratie um, er setzt auch in der Außenpolitik auf das Recht des Stärkeren statt auf Regeln und Kooperation. Das Friedensgutachten 2025 zeigt, warum Europa selbst für seine Sicherheit und Verteidigung sorgen und zugleich am Ziel des Friedens festhalten muss.
Das Friedensgutachten ist das gemeinsame Gutachten der deutschen Friedensforschungsinstitute (BICC / IFSH / INEF / PRIF) und erscheint seit 1987. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Fachgebieten untersuchen darin internationale Konflikte aus einer friedensstrategischen Perspektive und geben klare Empfehlungen für die Politik.
Die Publikation kann hier als PDF heruntergeladen oder als Printausgabe bestellt werden.

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ICJA: 75 Jahre Einsatz für den Frieden. Aus der Geschichte lernen, Zukunft gestalten. Zum Jubiläum des ICJA Freiwilligenaustausch weltweit. Berlin, 2025.

Der Jubiläumsband entstand aus einer Reihe von Vorträgen, die 2024 mit dem Titel "Friedensgespräche" stattfanden. Zusammen mit Texten zur Geschichte der Friedensarbeit des ICJA und der Fragestellung, was einen Freiwilligendienst zu einem Friedensdienst macht, werden Konzepte und Möglichkeiten des aktiven Einsatzes für Frieden dargestellt. Expert*innen von Methoden der zivilen Konfliktbearbeitung beschreiben ihre Ansätze zu Transformation, Gewaltfreiheit und Mediation. Der Zusammenhang zwischen Gerechtigkeit und Frieden wird ebenso wie das Verhältnis zwischen Natur und Klimagerechtigkeit thematisiert.

Die Publikation kann hier als PDF auf Deutsch oder Englisch heruntergeladen werden.

 
 
 
 
Aktuelle Stellenausschreibungen
Mitarbeiter*in (w/m/*) Öffentlichkeitsarbeit im Zivilen Friedensdienst

Das Konsortium Ziviler Friedensdienst sucht schnellstmöglich eine*n Mitarbeiter*in für Öffentlichkeitsarbeit im Zivilen Friedensdienst – mit einem Stellenanteil von 75%. Anstellungsträger ist die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden e.V. Dienstsitz ist Bonn. Flexible Arbeitszeitgestaltung und Homeoffice sind nach Absprache möglich.

Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen inkl. Textproben senden Sie bitte in einer PDF-Datei und ausschließlich per E-Mail bis zum 17. August 2025 an die Mailadresse: bewerbung@ziviler-friedensdienst.org

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International Peace Worker (f/m/d) in Palestine/ Israel (38,5 hours/week)

For its CPS programme "Protecting Civil Society Spaces, Strengthening Nonviolent Initiatives" together with its partner organisation Human Rights Defenders Fund (HRDF) KURVE Wustow is looking for an International Peace Worker (f/m/d) in Palestine/ Israel.
The selection day will take place on July 14 online. Send your online application by July 6, 2025 at the latest.

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International Peace Workers (1x f/m/d, 1x f/d) in Palestine/ Israel (38,5 hours/week)

For its CPS programme "Protecting Civil Society Spaces, Strengthening Nonviolent Initiatives" together with its partner organisations KURVE Wustow is looking for two International Peace Workers (1x f/m/d, 1x f/d) in Palestine/ Israel.
The selection day will take place on July 15 in Wustrow, (Lower Saxony, Germany) or online. Send your online application by July 6, 2025 at the latest.

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International Peace Worker (f/m/d) in Kyiv/Ukraine (38,5 hours/week)

For its CPS programme "Dealing with the past, conflict transformation and psychosocial support - strengthening civil society's capacity to act" together with its partner organisation Eastern Ukrainian Center for Civic Initiatives (EUCCI) KURVE Wustow is looking for an International Peace Worker (f/m/d) in Kyiv/Ukraine (38,5 hours/week).
The selection day will take place on July 29 in Wustrow. Send your online application by July 15, 2025 at the latest.

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Impressum

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Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe:25.07.2025
Nachdruck und Verteilen erlaubt; Hinweise erbeten.

Herausgeber:

AGDF e.V., Endenicher Str. 41, 53115 Bonn Tel. 0228-24999-0, Fax 24999-20
agdf@friedensdienst.de
Internet: www.friedensdienst.de
Redaktion: Jan Gildemeister; Wilhelm Maier

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