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AGDF Aktuell

 

Mitgliederrundbrief

Nr. 287 Juni 2025

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Inhalt dieser Ausgabe
  • Vorwort
  • Nachrichten aus dem Dachverband
  • Ökumenische Friedensarbeit
  • Politische Aktionen
  • Tagungen und Kongresse
  • Politische Bildung und Qualifizierung
  • Kriegsdienstverweigerung
  • Service Informationen und Berichte
  • Stellenausschreibungen
  • Kontakt und Impressum
 
Vorwort

Moin, moin,
liebe Freundinnen und Freunde,

erschreckende Meldungen über Tote und Verletzte, von Hunger und mangelnder Krankenversorgung Betroffener erreichen uns aus Kriegsgebieten. Im Zentrum der Berichterstattung in Deutschland stehen dabei die Ukraine, die aktuell verstärkt von Russland mit Drohnen und Raketen angegriffen wird und wo eine „Sommeroffensive“ bevorsteht, und der Gaza-Streifen, in dem eine israelische Militäroffensive läuft, kaum humanitäre Hilfslieferungen zugelassen werden und die Bevölkerung nicht weiß, wohin sie fliehen soll. Die schon viele Jahre anhaltende Katastrophe im Sudan findet es hingegen nur selten in die Medien, von anderen Kriegsregionen ganz zu schweigen.

Berichte über das Leid der Opfer sind nur schwer auszuhalten, zumal es kaum Handlungsmöglichkeiten als „Ventil“ gibt. Selbst bei Spenden für humanitäre Hilfe für die Menschen im Sudan und im Gaza-Streifen wissen wir, dass sie die Not leidende Bevölkerung kaum erreichen kann, von den Geiseln der Hamas ganz zu schweigen. Berichterstattung und Dokumentation von Verbrechen sind nur eingeschränkt möglich, es ist unklar, ob die Täter - gendern kann ich mir da wohl ersparen - je vor Gericht gestellt werden. Terrorgruppen wie die Hamas oder die Warlords im Sudan, wozu wohl auch die aktuelle Regierung zu rechnen ist, können von europäischen Regierungen nicht beeinflusst werden, sondern bestenfalls von den Staaten, die sie mit Waffen und anderen Rüstungsgütern beliefern. Und die russische Regierung scheint auch gewillt, ihren brutalen Krieg bis auf weiteres fortzuführen.

Da liegt es nahe die Bundesregierung aufzufordern, Einfluss auf die israelische Regierung auszuüben. Es ist unstrittig, dass der aktuelle Krieg nicht mehr mit dem brutalen Angriff nicht primär der Bekämpfung der Hamas oder der Befreiung der Geiseln dient, die Kriegsführung dafür auch völlig unangemessen wäre. Den Äußerungen nach geht es um eine Vertreibung von Palästinenser*innen aus den Gebieten, in denen sie seit langem leben; auch im Westjordanland, wo Siedler*innen mit Sicherheitskräften sie aus (weiteren) Dörfern vertreiben (wollen). Und dass hierbei vermutlich auch Waffen aus Deutschland eingesetzt werden, zeigt, dass wir indirekt mit involviert sind.

Zugleich ist die Lage kompliziert: Hat Israel kein Recht, sich gegen Hamas, Hisbollah, Hutzis und letztlich den Iran zu verteidigen? Die Regierung wird offenbar unverändert vom Großteil der Bevölkerung in ihrem Vorgehen unterstützt. Und ist gerade Deutschland aufgrund der systematischen Vernichtung von Jüdinnen*Juden während der NS-Zeit berufen, israelische Politik zu kritisieren, oder sollten wir uns da nicht eher zurückhalten?

Mir erscheint Kritik notwendig, aber wir sollten aufpassen, nicht mit unterschiedlichem Maß zu messen.   

Viel Erfolg und Spaß bei und neben der Arbeit wünscht Ihnen und Euch auch im Namen der Geschäftsstelle.
Schalom

Jan Gildemeister

 
Nachrichten aus dem Dachverband
Vorstand

Der Vorstand trifft sich wieder am 1./2. Juli 2025 in Bonn und besucht dort auch die Geschäftsstelle. Er wird auch über Projektanträge von Mitgliedsorganisationen (Förderung aus dem Friedenspolitischen Fond), die im Vorfeld eingereicht werden können.

Mitgliederversammlung

Die kommende Mitgliederversammlung ist am 26./27. September in Hamburg.

Fachbereichsitzungen

Die drei Fachbereiche treffen sich im Vorfeld der Mitgliederversammlung am 24./25. September ebenfalls in Hamburg.

Geschäftsstelle

Die Geschäftsstelle hat bzw. wird Stellen wieder besetzen, die entsprechenden Ausschreibungen sind auf der Homepage friedensdienst.de zu finden. Über ihre Verbreitung freuen wir uns.

 
Ökumenische Friedensarbeit

Rückblick: Unabhängiges ökumenisches Friedenszentrum (mit Friedenssynode) von 1. bis 3. Mai 2025 am Rande des Kirchentages in Hannover

Am Rande des Deutschen Evangelischen Kirchentags hatte die bundesweite Initiative "Christlicher Friedensruf Hannover 2025" vom 1. bis 3. Mai 2025 ein Ökumenischen Friedenszentrum eröffnet. Ziel der Veranstalter war es, „eine mutige, starke, beherzte theologische Stimme gegen die Militarisierung der (Welt-) Politik und unserer Gesellschaft hörbar zu machen und einen christlichen Friedenruf ins Gespräch zu bringen.“
Im Rahmen der des Ökumenischen Friedenszentrums fand am 1. Mai auch eine Friedensynode statt, die mit dem hier verabschiedeten „Christliche Friedensruf“ ein Signal setzte. Der Ruf entstand aus einem intensiven ökumenischen Prozess, getragen von Einzelpersonen und Gruppen aus verschiedenen christlichen Kirchen und Friedensinitiativen, die dem zunehmenden Ruf nach „Kriegstüchtigkeit“ eine klare, christlich begründete Alternative entgegenstellen.

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Politische Aktionen

AGDF-Mitgliedschaft

Wir brauchen Eure Hilfe: Gemeinsam Militarisierung & Aufrüstung stoppen

Herbst 2025

Unter dem Motto „Wir wollen Frieden, nicht Krieg (vorbereiten)!“ rufen wir für Herbst 2025 zu einer breiten zivilgesellschaftlichen Mobilisierung und einer gemeinsamen Aktivität, noch offen ob Demonstration oder Kundgebung, auf.

Mitte September soll der Bundestag den Bundeshaushalt 2025, später, aber auch noch in diesem Jahr, die Budgets für 2026 beschließen - voraussichtlich mit einer gravierenden Erhöhung des Verteidigungsetats und schmerzhaften Kürzungen für Soziales und internationale Zusammenarbeit. Das sind für uns Gelegenheiten, unsere Forderung nach Abrüstung und diplomatischen Initiativen laut und bunt zu zeigen. Die bisherige Politik der Militarisierung und das damit verfolgte Konzept der Abschreckung haben keine Sicherheit geschaffen. Sie tragen zu einer weiteren Eskalation bei. Es ist Zeit für einen neuen gemeinsamen Weg.

Frieden braucht Diplomatie, Völkerverständigung, soziale Gerechtigkeit und Zusammenarbeit – nicht mehr Waffen.

Diese Zeiten erfordern die Antwort einer starken Friedensbewegung. Die Friedensbewegung kann aber nur stark sein, wenn sie im Bündnis mit anderen sozialen Bewegungen agiert: Gewerkschaften, Sozialverbände, Klimabewegung, Flüchtlingssolidarität, bildungspolitisch Aktive, Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit ... Wir sind sicher, ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis ist möglich, wenn wir inhaltlich klar sind. Dazu gehört in unseren Augen u.a. die Verurteilung des russischen Krieges in der Ukraine sowie auch die gleichzeitige Verurteilung von Morden an israelischen und palästinensischen Zivilist*innen. Ebenso gehört für uns dazu, dass wir als gemeinsames demokratisches Bündnis klar alle Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ablehnen und für ein inklusives, solidarisches Bündnis einstehen – ohne Platz für Rechtsextremismus oder Nationalismus.

Wir laden Euch herzlich ein, Teil dieses Bündnisses zu werden.

Worum geht es?

  • Ja zu Entspannungspolitik - Nein zur Aufrüstung: Statt Milliarden für neue Waffen fordern wir Investitionen in Bildung, Soziales und Klimaschutz sowie den Einsatz für mehr Diplomatie und zivile Konfliktbearbeitung.
  • Ja zu zivilen Friedens- und Freiwilligendiensten - Nein zur Wehrpflicht: Wir setzen uns für eine Welt ein, in der junge Menschen nicht zum Töten ausgebildet werden, sondern Frieden aktiv mitgestalten.
  • Ja zu einem guten Leben für alle - Nein zum Rechtsruck: Militarisierung, soziale Ungleichheit und Ausgrenzung gehen oft Hand in Hand – wir stellen uns solidarisch dagegen.

Warum jetzt?

Deutschland befindet sich auf dem Weg der Kriegstüchtigkeit – mit Milliardeninvestitionen, Angstmacherei, wachsendem Einfluss und Gewinnen der Rüstungsindustrie, geplanter Wehrpflicht und einer gefährlichen Logik der Abschreckung. US-Raketen sollen hier stationiert, mit Großbritannien sogar eigene Raketen entwickelt werden. Diese Eskalation findet aber nicht nur in Europa statt. Schreiendster Ausdruck der globalen Gewalteskalation ist der Konflikt in Nahost. Wir sehen aber auch die Kriege an vielen anderen Orten dieser Welt: im Jemen, im Sudan und anderswo. Diese Militarisierung um jeden Preis ist für uns falsch. Wir sind sicher: Frieden ist lernbar, förderbar – und machbar.

Warum wir Euch brauchen:

Eure Stimme, Eure Reichweite, Eure Perspektive machen den Unterschied. Gemeinsam können wir zeigen, dass viele Menschen in diesem Land andere Prioritäten setzen. Ob mit Expertise, Mitorganisation, einer Unterstützererklärung oder durch Beteiligung an unseren Aktionen – jede Form der Mitwirkung zählt.

Lasst uns gemeinsam zeigen: Eine andere Politik ist möglich – friedensfähig statt kriegstüchtig!

Um über die Organisation einer Demonstration oder Kundgebung zu sprechen, laden wir euch zu einem Bündnistreffen am 25. Juni 2025 um 11 Uhr per Videokonferenz ein.

Die AGDF u. a. haben bereits einen Entwurf eines Grundverständnisses für die Bündnisarbeit erarbeitet, den Euch Jan Gildemeister (AGDF) gerne zur Verfügung stellt. Kontakt: gildemeister@friedensdienst.de

Wir freuen uns sehr, mit Euch ins Gespräch zu kommen und gemeinsam an einer starken, vielfältigen Bewegung zu bauen. Rückmeldungen bitte an Marek Voigt (IPPNW) unter voigt@ippnw.de.

 

Andere

Petition gestartet: Den Staat Palästina anerkennen!

Vom Kirchentag 2025 in Hannover wurde die Bundesregierung mit einer Resolution aufgefordert, den Staat Palästina endlich anzuerkennen. Dies wollen pax christi - Deutsche Sektion und die Deutsch-Palästinensische Gesellschaft mit euch zusammen verstärken. Gesammelt werden Unterschriften von Einzelpersonen und von Organisationen. Am 10. Juli 2025 sollen diese an Bundeskanzler Friedrich Merz übergeben werden.

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Die Aktion #internationalheart geht in die nächste Runde

September 2025

Im September 2025 startet der Aktionsmonat zur gesellschaftlichen und politischen Sichtbarkeit der Internationalen Jugendarbeit. #internationalheart bringt Träger, Fachkräfte und junge Menschen zusammen, um zu zeigen, welchen Beitrag Internationale Jugendarbeit für ein demokratisches und offenes Miteinander leistet – vor Ort, in Europa und weltweit.

Die Idee zur Neuauflage – genauso wie viele Inhalte – stammt aus dem Mitgliederbeteiligungsprozess, den IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland 2024 angestoßen hatte. Ziel ist es nun, möglichst viele Träger zu beteiligen – niedrigschwellig, kreativ und mit klarer Botschaft.

Alle aktuellen Infos zur Aktion gibt’s hier.

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Freiheit statt Hass – Wie verteidigen wir unsere Demokratie? Unterstütze die Kampagne #freiheitverteidigen

1. Mai - 19. Juli 2025, online

Zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus ruft der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR) mit der Kampagne #freiheitverteidigen zu einem lauten, sichtbaren Zeichen gegen Judenhass, Rassismus und Populismus und für unsere Demokratie auf: An 80 Tagen zwischen dem 1. Mai 2025 und dem 19. Juli 2025 werden Video-Statements auf der Webseite www.freiheitverteidigen.eu. gezeigt.

Ihre Botschaft zählt: Nehmen Sie in einem kurzen Videoclip (maximal 30 Sekunden) Stellung zur Frage Freiheit statt Hass – Wie verteidigen wir unsere Demokratie?

So einfach geht’s:

Video aufnehmen: Smartphone im Hochformat, maximal 30 Sekunden

Kernaussage: Beantworten Sie die Leitfrage

Einsenden: Senden Sie Ihr Video per Wetransfer an statement@freiheitverteidigen.de

Einsendeschluss: 30. Juni 2025

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Tagungen und Kongresse
Attac Deutschland: Den Abstieg ins Autoritäre stoppen! Zur Rolle der Zivilgesellschaft in der Demokratie – Diskussion in der Frankfurter Paulskirche

21. Juni 2025, Frankfurt am Main

Weltweit ist der Autoritarismus auf dem Vormarsch. In den USA, einer der ältesten Demokratien der Welt, sind unter Trump Verfassungsbrüche schon fast die Regel. Auch hierzulande steht die demokratische Zivilgesellschaft unter Druck. Das gefährdet bürgerschaftliches Engagement für Klimaschutz und Umwelt, soziale Gerechtigkeit und Vielfalt. Längst versuchen nicht mehr nur Rechtsextreme, ihre Gegner*innen zu diffamieren und einzuschüchtern. Mit ihrer Kleinen Anfrage zur politischen „Neutralität“ von 17 NGOs ist auch die Union auf den Zug aufgesprungen.
Was bedeutet das für die Demokratie? Wie können sich kritische Organisationen und Bürger*innen gegen die Angriffe wehren? Und was muss sich verändern, um das weitere Erstarken des Autoritarismus weltweit verhindern zu können?
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung bis zum 8. Juni ist erforderlich.

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Vorstellung des 8. Atlas der Zivilgesellschaft von Brot für die Welt. Schwerpunkt: Rechtstaat unter Druck.

4. Juni 2025, Berlin

Terrorismus-Vorwürfe, Zensur, Tötungen und Verschwindenlassen: Die Bereitschaft von Regierungen Gesetze zu instrumentalisieren um gegen Aktivist*innen, Journalist*innen, und NGOs vorzugehen ist größer geworden. Unter den Repressionen leiden Menschenrechte wie die Rede-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit. Weltweit nehmen Angriffe auf das unabhängige Justizsystem und auf Richter*innen und Staatsanwält*innen zu.
Der Atlas der Zivilgesellschaft 2025 wirft einen Blick auf diese Angriffe und mutige Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, die sich zur Wehr setzen.
Darüber sprechen die Veranstalter*innen live mit internationalen Partner*innen und Gästen aus Zivilgesellschaft, Kirche und Journalismus. Dazu gibt es Musik und die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen.

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Politische Bildung und Qualifizierung
„Understanding Conflicts – Expanding Skills – Strengthening capacities to act. Basic course on conflict transformation for people who experience racism in Germany.“

Start: October 2025

The bilingual basic course (Arabic and English) was developed by the AGDF and the Friedenskreis Halle, among others, as part of the DL project.

For questions concerning registration, accomodation or childcare contact Judith Hirning: hirning@friedensdienst.de

For questions concerning the course contents contact Krischan Oberle: krischan.oberle@friedenskreis-halle.de

 

 
Publikationen

AGDF-Mitglieder

Onlinelexikon Systematische Theologie - ein neues Angebot an der FEST

Seit dem 01. Mai ist das Onlinelexikon Systematische Theologie (SysLex) öffentlich zugänglich. Initiiert und mit herausgegeben von Dr. Frederike van Oorschot, Mitarbeiterin an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST), bietet das SysLex Einführungen in dogmatische, ethische und religionsphilosophische Begriffe im Blick auf aktuelle Probleme und zentrale Forschungslinien.
SysLex richtet sich an alle, die Interesse an systematisch-theologischen Themen, kirchlichen und christlich-religiösen Fragen und politisch-gesellschaftlichen Debatten haben. Auch für Forscher*innen und Studierende der Theologie und der Geistes- und Kulturwissenschaften, sowie für Lehrkräfte, Vikar*innen und Pfarrer*innen bietet es prägnante und aktuelle Einführungen in Themen der Systematischen Theologie.
Vernetzt mit bestehenden Onlinelexika in anderen Fächern und mit anderen Onlinequellen ermöglicht es den Zugang zu aktuellen Debatten nach höchsten wissenschaftlichen und open science Standards.

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Klara Butting: Gott sucht Menschen. Gemeinsam unterwegs für Gerechtigkeit, Frieden und Nachhaltigkeit. EREV-RAV Woltersburger Mühle e.V., 2025.

Gott sucht Menschen“ stellt Texte der Jahre 2014 bis 2024 zusammen, die Klara Butting in der Zeitschrift Junge.Kirche publiziert hat. Die Texte leben von der Hoffnung, dass die biblische Gottheit, die Gerechtigkeit will und auf Frieden und Nachhaltigkeit aus, zur Welt kommt. Sie suchen nach Spuren dieser Gottheit, die Menschen sucht, die sich mit ihr verbünden. Sie ringen und beten um Gottes Kraft als tröstliche Energie in politisch schwierigen Zeiten.

Klara Butting leitet das Zentrum für biblisch-politisch Bildung an der Woltersburger Mühle.

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Andere

Eurodesk-Jugendinformations-Umfrage 2025 zeigt Chancen und Barrieren für Jugendliche in Europa auf

Die Ergebnisse der Eurodesk-Jugendinformations-Umfrage 2025 liegen vor. Im Mittelpunkt stehen die Informationsbedürfnisse junger Menschen in Europa - insbesondere im Kontext internationaler Mobilität. Die Ergebnisse der Umfrage machen deutlich: Junge Menschen schätzen Mobilitätserfahrungen als wesentlichen Beitrag zu ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung. Gleichzeitig zeigen sie, dass bestimmte Gruppen – insbesondere junge Menschen aus wirtschaftlich benachteiligten Verhältnissen, Angehörige von Minderheiten sowie nicht-binäre Jugendliche – mit erheblichen Hindernissen konfrontiert sind.

Eurodesk Deutschland hat die Umfrageergebnisse auch in einem KI-gestützten Podcast aufbereitet.

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Erklärungen und Stellungnahmen
„Friedenslogische Perspektiven in Zeiten des Krieges“, Hrsg. Stiftung die schwelle, Bremen 2025. Eine Rezension von Jan Gildemeister.

In einer Zeit, in der vielerorts Kriege ausgetragen werden und in der Aufrüstung und militärische Stärke zum Mainstream gehören, sucht die Bremer Friedensstiftung die schwelle „als Gegenmodell zur zerstörerischen Dynamik der Kriegslogik nach friedensethischen Grundlegungen und realistischen Konzepten von Friedenslösungen.“ In dem Buch werden Vorträge dokumentiert, die „den Wunsch nach Frieden (verdeutlichen) und die Fähigkeit zum Frieden aus unterschiedlicher Perspektive (beleuchten)“, wie es in dem Vorwort weiter heißt. Im Vorfeld zur dokumentierten Vortragsreihe 2024 hatte die Stiftung intern und mit ihren weltweiten Partnerorganisationen intensiv über die komplexe Lage und die damit verbundenen Herausforderungen nachgedacht.

Eine inhaltliche Grundlegung erfolgt durch einen Beitrag von Hanne-Margret Birckenbach, die das Konzept der Friedenslogik entwickelt und ihren Vortrag bereits 2023 gehalten hat. Sie beschreibt darin gewaltfreie Handlungsprinzipien und Wirkungsfaktoren von Friedensinitiativen.

Zur religiösen (christlichen) Begründung des Friedensengagements folgen Beiträge der beiden Friedensbeauftragten des Bremischen Evangelischen Kirche, die sich deutlich unterscheiden. Jasper von Legat beschreibt die theologischen Grundlagen des Schaloms und die Praxis christlicher Gemeinden und Kirchen bis heute. Andreas Hamburg nähert sich dem Thema durch eine „evangelische und persönliche Perspektive“.

Der Philosoph Olaf Müller begründet Pazifismus aus pragmatischer Perspektive – als Mittlerposition zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik. Pazifist*innen sind danach optimistisch in Bezug auf die menschliche Natur und pessimistisch in Bezug auf die Kontrollierbarkeit bewaffneter Konflikte.

Christine Schweitzer ordnet das Konzept der Sozialen Verteidigung in ihrem wichtigen Beitrag zunächst in die Geschichte des Pazifismus ein und grenzt des dann von Konzepten der Zivilen Konfliktbearbeitung und des Gewaltfreien Eingreifens in bewaffnete Konflikte ab, bevor sie es näher beschreibt und auch seine Grenzen benennt.

Franz Nadler beleuchtet Kriegsdienstverweigerung und Desertation in seinem grundlegenden Artikel unter verschiedenen Aspekten: Begriffsklärung und rechtliche Aspekte, aktuelle Situation in Russland, Belarus und der Ukraine, aber auch für zu uns Geflüchtete sowie die Arbeit von Connection e.V. Hinzu kommt ein Exkurs zu den Wurzeln des Pazifismus.

Der mennonitische Theologe Fernando Enns folgt der Frage, wie wir angesichts der vielen kriegerischen Auseinandersetzungen mit unfassbar vielen getöteten Menschen und einer zunehmenden Militarisierung der Diskurse und Politik friedenstüchtig werden. Dabei bezieht er sich u.a. auf postkoloniale Studien, in denen radikal die machtkritische Perspektive eingenommen wird.

Die Bremer Friedenswissenschaftlerin Eva Senghaas-Knobloch befasst sich zunächst mit der Bedeutung subjektiver Faktoren, die zur Eskalation von Konflikten beitragen. Danach beschreibt sie, wie zivilgesellschaftliche Initiativen deeskalierend agieren und zur Perspektivwechsel beitragen (können).

Das Buch verbindet unter der Friedenslogik eine Vielzahl verschiedener Themen und Perspektiven. In einer unfriedlichen Zeit befördert es konstruktive Diskurse, eine „Kreativität für den Frieden“ und ermutigt zu gewaltfreiem Handeln.

Friedenslogische Perspektiven in Zeiten des Krieges, Hrsg. Stiftung die schwelle, Bremen (Donat-Verlag) 2025, ISBN 978-3-949116-27-8, 96 Seiten, Hardcover, 12 €.

 

 
Kriegsdienstverweigerung

Neue EAK-Broschüre: Wehrdienst oder Kriegsdienstverweigerung? Finde DEINEN Weg! von Sabine Müller-Langsdorf und Gregor Rehm, mit einem Vorwort von Friedrich Kramer

Die Frage, ob du bereit bist, Wehrdienst zu leisten oder den Kriegsdienst zu verweigern, betrifft weit mehr als nur deine eigene Lebensplanung. Sie berührt grundlegende Themen wie persönliche Freiheit, gesellschaftliche Verantwortung und dein eigenes Gewissen. Angesichts der unfriedlichen Entwicklungen in unserer Welt und der aktuellen weltweiten Konflikte stehst du heute vor der Herausforderung, eine Haltung inmitten widersprüchlicher Erwartungen zu entwickeln. Die Broschüre der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) möchte dich dazu ermutigen, bewusst über deine Werte, dein Verständnis von Sicherheit und deine persönliche Verantwortung in einer komplexen Welt nachzudenken.
Die Broschüre kannst du auf der EAK-Seite herunterladen oder auch die Druckfassung bestellen.

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EAK-Materialsammlung: „Gewissen zur Sprache bringen. Konzept für einen Fachtag Gewissensbildung“, von Gregor Rehm.

In einer Zeit, in der über Wehrpflicht, Kriegstüchtigkeit und Sicherheit debattiert wird, brauchen wir Stimmen, die das Gewissen stärken – nicht übergehen. Dieses Material will dazu beitragen: mit erprobten Methoden, geistlichen Impulsen, theologischen Reflexionen und Raum für eigene Haltung. Es soll dabei helfen, das Thema Gewissen in der Arbeit mit Jugendlichen sichtbar, besprechbar und erlebbar zu machen.
Das Material kann als Vorlage für eigene Fachtage und Fortbildungen genutzt oder als Methodensteinbruch gebraucht werden.

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Service Informationen und Berichte
Einladung: Verleihung des Shalompreises 2025

29. Juni 2025, Eichstätt

Dieses Jahr wird die Casa Social Cultural y Memoria in Buenaventura mit dem Shalompreis ausgezeichnet. Das Haus in der kolumbianischen Hafenstadt besteht seit 2009. Aktivistinnen und Aktivisten gründeten diesen Raum als Ort des friedlichen Zusammenlebens. Sie wollten die Bandengewalt und den Drogenkrieg nicht länger hinnehmen. Die „casa“ ist mittlerweile zu einem Symbol des Friedens geworden – eine Referenz für Kinder, Jugendliche, Frauen, afroamerikanische sowie ökologische Gruppierungen.

Der ehrenamtliche Arbeitskreis Shalom für Gerechtigkeit und Frieden vergibt seit Beginn der 1980er Jahre einen jährlichen Friedenspreis an Menschenrechtsprojekte weltweit. Mit Spendengeldern um die 30.000 Euro ist der Preis einer der höchstdotierten Deutschlands.

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Aktuelle Stellenausschreibungen

Assistenz (m/w/d) in der KeF-Servicestelle – mit einem Stellenanteil von 50% gesucht

Der Verein für Friedensarbeit im Raum der EKD e.V. (VfF e.V.) sucht für die Mitarbeit in der KeF-Servicestelle für Internationale Freiwilligendienste möglichst bald eine Assistenz (m/w/d) in der KeF-Servicestelle – mit einem Stellenanteil von 50%.
Die Servicestelle der Konferenz Evangelischer Freiwilligendienste (KeF) ist beim VfF e.V. angesiedelt. Sie unterstützt und begleitet Organisationen bei der Durchführung ihrer internationalen Freiwilligendienste, stellt Informationen zusammen und führt Veranstaltungen durch.
Bitte senden Sie Ihre Bewerbung in einer PDF-Datei und ausschließlich per E-Mail bis zum 16.06.2025 an: bewerbung(at)kef-online.org
Rückfragen richten Sie bitte an: KeF-Servicestelle f. internat. Freiwilligendienste, Barbara Kraemer, kraemer(at)kef-online.org

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Die Woltersburger Mühle e. V. sucht eine Person (m/w/d) mit einer religionspädagogischen/diakonischen Ausbildung, oder mit einem Studium in den Bereichen Soziale Arbeit, Kulturwissenschaft, Nachhaltigkeitsstudium o.ä.

Arbeitsschwerpunkte sind Friedenstheologie und/oder Gemeinwesenarbeit in Uelzen.
Schwerpunkt Friedenstheologie: Unterstützung von biblisch-theologischen Seminaren/ggf. selber Seminare im Bereich Friedensarbeit entwickeln und anbieten.
Schwerpunkt Gemeinwesenarbeit: Projektbetreuung und Projektentwicklung im Bereich Nachhaltigkeit vor Ort/Mitarbeit in regionalen Netzwerken
In beiden Fällen kommt hinzu: Führungen an der Woltersburger Mühle, Kontakt mit den anderen Friedensorten der Hannoverschen Landeskirche, Friedensort Woltersburger Mühle in der Öffentlichkeit vertreten.
Wichtig ist dem Verein: Liebe zur biblischen Friedenstheologe und/oder Leidenschaft für das Gemeinwesen organisatorisches Talent wohnhaft im Landkreis Uelzen. Die Stelle hat mindestens 20 Stunden und ist ab 1. Juli 2025 frei. Bezahlung ist abhängig von Studium und Erfahrung. Bewerbungen: info@woltersburger-muehle.de

Die Woltersburger Mühle e. V. sucht für ihre Jugendwerkstatt eine sozialpädagogische Fachkraft (m/w/d)

Die Jugendwerkstatt hat 16 Plätze für junge Menschen (im Alter von 16 bis 27 Jahr), die Schwierigkeiten haben, ihren Weg in Ausbildung und Arbeit zu finden. Sie kommen über das Jugendamt, die BBS I & BBS II und das Jobcenter. Es gibt zwei Kernbereiche: Holzwerkstatt und Garten. Die Jugendlichen arbeiten und lernen in der Jugendwerkstatt wöchentlich 25 Stunden. Arbeitsschwerpunkte sind die Betreuung der Jugendlichen und die Unterstützung der Anleiter*innen in ihren Arbeitsbereichen.

Wichtig ist dem Verein: Liebe zu Jugendlichen, die bis jetzt etwas weniger Glück im Leben hatten, Lust auf Teamarbeit, wohnhaft im Landkreis Uelzen. Die Stelle hat mindestens 20 Stunden und ist ab 1. Juni 2025 frei. Bezahlung ist abhängig von Studium und Erfahrung. Bewerbungen: info@woltersburger-muehle.de

Fachkraft (m/w/d) für die Buchhaltung und Verwaltung

Für das Team in der Geschäftsstelle in Bonn sucht SCI - Deutscher Zweig e.V. zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Fachkraft (m/w/d) für die Buchhaltung und Verwaltung.
Stundenumfang: 22-28 Std. / Woche
Deine/Ihre Bewerbung (ohne Foto und in einer Datei) richte/richten Sie bitte bis zum 4. Juni an: lisa.monhoff@sci-d.de
Die Vorstellungsgespräche werden am 11. und 12. Juni in Bonn stattfinden.

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Impressum

AGDF -aktuell ist ein interner Newsletter und stellt für unsere Mitglieder relevante Informationen zusammen. Diese geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Quelle ist, wenn nicht anders angegeben, die angege-bene Internetseite. Aktionen, Veranstaltungen und Aufrufe der AGDF sind als solche gekennzeichnet. Neue Abonnent*innen können sich auf der Homepage ein­tragen. In jedem Newsletter gibt es einen Link zum Abmelden.

Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 25.06.2025
Nachdruck und Verteilen erlaubt; Hinweise erbeten.

Herausgeber:

AGDF e.V., Endenicher Str. 41, 53115 Bonn Tel. 0228-24999-0, Fax 24999-20
agdf@friedensdienst.de
Internet: www.friedensdienst.de
Redaktion: Jan Gildemeister; Wilhelm Maier

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