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AGDF Aktuell

 

Mitgliederrundbrief

Nr. 284 März 2025

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Inhalt dieser Ausgabe
  • Vorwort
  • Nachrichten aus dem Dachverband
  • Ökumenische Friedensarbeit
  • Politische Aktionen
  • Tagungen und Kongresse
  • Politische Bildung und Qualifizierung
  • Kriegsdienstverweigerung
  • Service Informationen und Berichte
  • Stellenausschreibungen
  • Kontakt und Impressum
 
Vorwort

Moin, moin,
liebe Freundinnen und Freunde,

uns alle beschäftigt in diesen Tagen das aus meiner Sicht erschreckende Ergebnis der Bundestagswahl. Wir haben die letzten Jahre eine Verschiebung des politischen Diskurses und der Meinungsbildung nicht nur in Deutschland erlebt und – auch angesichts der relativ hohen Wahlbeteiligung – nun ein gutes Bild bekommen, wo wir gerade stehen: Über 21% haben rechtsradikale Parteien gewählt, gerade wegen ihres Programmes. CDU/CSU unter Merz und Söder haben genauso wie FDP und BSW versucht, sich mit populistischen Äußerungen und Forderungen nach deutlich mehr Abschiebungen von Migrant*innen und Geflüchteten und einer Abschottung Deutschlands zu profilieren. Und sie wurden dennoch oder deshalb gewählt. SPD und GRÜNE agierten unklar und verloren deutlich. Die Linke hat von ihrer klaren Abgrenzung von diesen Forderungen und der Besetzung des Themas soziale Gerechtigkeit profitiert. Und vor allem bei jungen Wähler*innen haben die sog. Parteien der – nach rechts gerückten – politischen Mitte wenig Zustimmung erhalten. Für die neue Bundesregierung von CDU/CSU und SPD wird es nicht einfach: eine destruktive, polemische AfD wird versuchen, den politischen Diskurs weiter zu bestimmen. Linkspartei und wohl auch GRÜNE werden Defizite in den Themenfeldern Umwelt-, Sozial- und teilweise auch Friedenspolitik thematisieren.

Was die neue Bundesregierung betrifft, so hätte es schlimmer kommen können – aber viel Gutes erwarte ich nicht. In Sachen Aufrüstung, Überwachungsstaat oder noch restriktivere Asyl- und Flüchtlingspolitik gibt es weitgehende Übereinstimmungen. Umwelt- und Klimaschutz dürften weiter sträflich vernachlässigt, die soziale Umverteilung fortgesetzt werden etc. Und für die demokratische Zivilgesellschaft könnte es ungemütlich werden: Eine kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion zeigt, dass sie kritische Organisationen mit üblen Unterstellungen verunsichern, möglichst zum Schweigen bringen will. Das Förderprogramm „Demokratie leben!“ soll ins Bundesinnenministerium und entsprechend profiliert werden. Organisationen, die sich trauen, weiter Politik der Unionsparteien zu kritisieren, drohen bei Förderanträgen leer auszugehen. Auch hier setzen CDU/CSU das um, was die AfD schon lange verfolgt, vor allem in ostdeutschen Bundesländern, wo sie ja mit Abstand die stärkste Kraft geworden ist, aber auch im Bundestag. Es wird schwierig, die eigene Arbeit abzusichern und zugleich offensiv zu agieren: für die Schwachen, gegen eine Aushöhlung der Demokratie, für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und faktenbasierte Diskurse.

Viel Erfolg und Spaß bei und neben der Arbeit wünscht Ihnen und Euch auch im Namen der
Geschäftsstelle.
Schalom

Jan Gildemeister

 
Nachrichten aus dem Dachverband
Vorstand

Der Vorstand traf sich wieder am 19./20. Februar 2025 in Frankfurt/Main. Neben dem Klausurteil entschied er auch über Projektanträge von Mitgliedsorganisationen (Förderung aus dem Friedenspolitischen Fond), die im Vorfeld eingereicht werden konnten.

 

Fachbereichsitzungen

Der Fachbereich I traf sich am 6./7. Februar 2025 im Schwarzwald, der Qualifizierungsverbund am 18. Februar online. Der Fachbereich III hat seine nächste planmäßige Sitzung digital am 11./12. März 2025.

 
 
Politische Aktionen

AGDF-Mitgliedschaft

PM der Allianz „Rechtssicherheit für politische Willensbildung“ e.V.

26. Februar 2025

Die Bundestagsfraktion von CDU und CSU hat zu Gemeinnützigkeitsrecht und Fördermitteln am Montag eine Kleine Anfrage mit 551 Fragen zu zivilgesellschaftlichen Organisationen in den Bundestag gebracht. „Fragen von Parteienförderung, Sachlichkeit und Parteienabstand sind demokratiepolitische Fragen. Wir wünschen uns, dass die Union diese Fragen sachlich und im Dialog aufgreift. Offenbar gibt es auch bei der Union einen dringenden Bedarf, Fragen wie Fördermittel und Gemeinnützigkeitsrecht zu bündeln statt separat zu behandeln„, erklärt Stefan Diefenbach-Trommer, Vorstand der Allianz „Rechtssicherheit für politische Willensbildung“, eine der unterzeichnenden Organisationen. Die Allianz ist ein Zusammenschluss von mehr als 200 Vereinen und Stiftungen.

 

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Andere

Petition: „Regierung in der Pflicht – Demokratie verteidigen!“

Auch nach dieser Wahl ist Resignation keine Option. Rechtsextremismus darf nie zur Normalität werden.

Die neue Bundesregierung muss jetzt beweisen, dass sie demokratische Institutionen stärkt, bedrohte Demokrat*innen unterstützt, Betroffene schützt und rechtsextreme Netzwerke bekämpft. Dazu fordert die Amadeu Antonio Stiftung die Verhandlungsführer*innen in den Koalitionsverhandlungen auf.

Bitte machen Sie diese Petition mit Ihrer Unterschrift stark!

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Tagungen und Kongresse
Civic Space – zivilgesellschaftliche Räume für Friedensarbeit weltweit

13. - 14. März 2025, online, 15:00 - 18:15 Uhr

Peacekeeper und zivilgesellschaftliche Organisationen, die mit ihrer Arbeit zum Frieden in Konfliktregionen beitragen, leben gefährlich. Aber auch bei uns sind die zivilgesellschaftlichen Räume ­ – der "Civic Space" – bedroht.
Wie gehen wir als Gesellschaft und als Einzelne damit um? Welche Strategien haben zivilgesellschaftliche Organisationen gegen die Anfeindungen entwickelt, und wie schaffen sie es, arbeitsfähig zu bleiben?
Welche Erwartungen haben sie an die zukünftige Bundesregierung?
Darüber werden die Veranstalter*innen der Evangelische Akademie Bad Boll und der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung mit Vertreter*innen zivilgesellschaftlicher Organisationen aus Südafrika, Kolumbien, Georgien, Kongo und Deutschland sprechen – und gerne auch mit Ihnen.

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Studientag des Instituts für Friedensarbeit und Gewaltfreie Konfliktaustragung (IFGK)

22. März 2025, hybrid

Der Studientag dient der Vorstellung von Forschungsarbeiten, aber auch der Entwicklung von Forschungsideen und -fragestellungen in den Feldern der Gewaltfreiheit, gewaltfreien Aktion und Zivilen Konfliktbearbeitung. Jede Einheit beginnt mit einem Vortrag, dem dann eine kurze Diskussion folgt.

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„It’s the economy, stupid!“ Systemische Hintergründe für Aufrüstung und Krieg – Perspektiven notwendiger Transformationen

22. März 2025, Frankfurt a. M.

Im Zentrum der vom Netzwerk Bundesweite AG Globalisierung und Krieg von attac organisierten Tagung steht die These, dass wesentliche Ursachen in den vorherrschenden ökonomischen Macht- und Regulierungsstrukturen zu suchen sind. Nach den analytischen Beiträgen bleibt für die Schlussrunde die Frage, mit welchen Forderungen man zur ad-hoc-Entschärfung wie auch zum langfristigem, grundlegenden Wandel hin zu einer friedensfähigen Ökonomie beitragen könne.

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Politische Bildung und Qualifizierung

UPJ-Pro-Bono-Seminar: „Die Gemeinnützigkeit und ihre Grenzen“

25. März 2025, online

Die UPJ Pro Bono Rechtsberatung veranstaltet am 25. März 2025 von 11:00-12:30 Uhr ein kostenloses Seminar zum Thema: „Gemeinnützigkeit und ihre Grenzen“. Organisationen stehen zunehmend unter kritischer Beobachtung. Oft wird dabei die Frage nach ihrer Gemeinnützigkeit als Druckmittel eingesetzt. Ein solides Wissen über die Kernvoraussetzungen der Gemeinnützigkeit hilft, etwaige Risiken zu minimieren. Referent*innen sind Julian von Imhoff, Andreas Mildner, Bao Nguyen und Enno Schley, Kanzlei Gibson, Dunn & Crutcher.

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DSEE: „Wie weit kann ich gehen? Politisches Engagement und Gemeinnützigkeitsrecht“

Für viele Vereine ist es eine Selbstverständlichkeit, sich für demokratische Werte einzusetzen und sich gegen Anfeindungen, extremistische Ideologien und Hetze zu positionieren. Dennoch ist oft unklar, wie weit eine Organisation im Rahmen ihrer Gemeinnützigkeit politisch aktiv sein kann und darf. Zum Beispiel, wenn es um die Aufforderung zur Teilnahme an Massendemonstrationen geht oder um den Verein vor der Unterwanderung durch Extremisten zu schützen. Es ist wichtig, fundiert und gut informiert einzuschätzen, wie und inwieweit man sich in den aktuellen politischen Diskurs und die Debatten einbringen kann und darf. Im Februar 2025 veranstaltete dazu die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) ein Online-Seminar, in dem Prof. Küstermann den rechtlichen Rahmen abklärt und zeigt, was möglich ist und wo die Grenzen liegen.

Zur Aufzeichnung des Online-Seminars

 
Publikationen

Beratungskompass Verschwörungsdenken

Der Beratungskompass Verschwörungsdenken ist die neue Orientierungsseite rund um das Beratungsfeld Verschwörungsideologien! Betroffene und ihr Umfeld erhalten dort online und telefonisch eine vertrauliche Beratung und ganz praktische Unterstützung im Umgang mit Verschwörungsdenken. Ob Sie Unterstützung suchen, Ihr Wissen vertiefen, Materialien brauchen oder sich mit Kolleg*innen austauschen möchten – der Beratungskompass Verschwörungsdenken bietet dafür die richtige Plattform.

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„Mehr Sicherheit ohne Waffen.“ Zur Aktualität von Hans Thirrings Friedensplan, Werner Wintersteiner (Hg), mit Beiträgen von Hans Thirring (Abdruck seines Friedensplans), Erwin Bader, Ewa Ernst-Dziedzic, Leo Gabriel, Heinz Gärtner, Erik Gornik, Günther Greindl, Andreas Gross, Marko Hren, Karin Liebhart, Rosa Logar, Christoph Matznetter, Gerhard Oberkofler, Christine Schweitzer und Werner Wintersteiner, Wien 2025.

Das Buch diskutiert den sogenannten Thirring-Plan von 1963 zur einseitigen Abrüstung Österreichs aus aktueller Perspektive. Der Vorschlag des Wiener Physikers und Friedensaktivisten Hans Thirring – „Mehr Sicherheit ohne Waffen“ – war als Beitrag zur Entspannung im Kalten Krieg gedacht. Das neutrale Österreich sollte als „Testobjekt der Möglichkeit friedlicher Koexistenz“ einen weltweiten Abrüstungsprozess anstoßen. Diese Idee ist heute wieder höchst relevant. Denn angesichts globaler Kriegsherde, die das Risiko eines Weltkriegs bergen, dominiert gerade auch in der EU immer stärker eine Logik zur Vorbereitung von „Kriegstauglichkeit“. Zugleich wird jeder Diskurs über Frieden diskriminiert und tabuisiert. Die Autor*innen dieses Buches halten dagegen und legen dar, wie heutzutage Abrüstung wieder als Friedensoption ins Spiel gebracht, die österreichische Neutralität verteidigt und die Kriegslogik durchbrochen werden kann. Dabei geht es nicht darum, Thirrings Plan einfach zu übernehmen, sondern seiner hoffnungsfrohen Überzeugung zu folgen.

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Kriegsdienstverweigerung
What is happening to Conscientious Objectors and Deserters from Russia, Ukraine and Belarus? Webinar: 3 Years After the Start of the War in Ukraine.

3rd March 2025, 6 pm CET, online

Three years ago, Russia attacked Ukraine, resulting in devastating consequences. Yet, there are also hundreds of thousands of individuals in Russia, Belarus, and Ukraine who have refused to participate in the war. What is the state of their right to conscientious objection? What about their protection?

Information on this topic:
Artyom Klyga, Movement for Conscientious Objection Russia, on the situation of Russian conscientious objectors and deserters.
Olga Karatch, Nash Dom, on the situation of conscientious objectors from Belarus.
Yurii Sheliazhenko, Ukrainian Pacifist Movement, on the situation of conscientious objectors from Ukraine.
Rudi Friedrich, Connection e.V., on developments in asylum protection for conscientious objectors and deserters.
After the presentations, there will be an opportunity for questions and discussions.
The webinar will be held in English, with simultaneous translation into Spanish, French and German available.
The webinar is free, but registration is required. You can register here.

The webinar is organized by War Resisters’ International and Connection e.V.

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Service Informationen und Berichte
Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ 2025 gestartet

Auch in diesem Jahr werden im bundesweiten Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) wieder erfolgreiche zivilgesellschaftliche Projekte für eine lebendige und demokratische Gesellschaft gesucht!
Preistragenden winken Preisgelder von bis zu 10.000 Euro. Mit der Auszeichnung werden die Projekte Teil des Aktiv-Netzwerks und können somit von jährlichen Qualifizierungsangeboten und dem Erfahrungsaustausch mit hunderten anderen Preisträgerprojekten profitieren.
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Aktiv-Wettbewerbs werden im Sinne des Entstehungsgedankens in diesem Jahr insbesondere Projekte, die gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus kämpfen, gesucht.
Bewerbungsschluss ist der 1. April 2025.

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taz Panter Preis 2025: Jetzt bewerben!

Unsere demokratischen Werte müssen immer stärker verteidigt werden. Die taz Panter Stiftung unterstützt zivilgesellschaftliche Initiativen mit dem taz Panter Preis, der dieses Jahr zum zwanzigsten Mal vergeben wird.
Unter dem Motto „Zusammen:Halt! – für ein friedliches und menschliches Miteinander“ können sich ab sofort bis zum 21. März bundesweit Vereine, Initiativen, Einzelpersonen bewerben, die sich für Menschenrechte und Solidarität, Kultur und Klimaschutz einsetzen.
Der Preis ist mit 5.000 € dotiert und wird gleich zweimal vergeben: Am 7. Juni in Halle und am 5. Juli in Bochum. Bewerbt euch selbst oder schlagt preiswürdige Personen und Initiativen vor.

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Aktuelle Stellenausschreibungen
Pädagog*in in Teilzeit

Ab Mitte Juni 2025 sucht das FÖJ-Konsortium der Umweltverbände Rheinland-Pfalz (FÖJ-KUR) in Mainz zur Verstärkung des pädagogischen Teams eine*n neue*n Mitarbeiter*in (m/w/d) in Teilzeit.
Bewerbungsfrist: 15. März 2025.

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Impressum

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Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 26.03.202
Nachdruck und Verteilen erlaubt; Hinweise erbeten.

Herausgeber:

AGDF e.V., Endenicher Str. 41, 53115 Bonn Tel. 0228-24999-0, Fax 24999-20
agdf@friedensdienst.de
Internet: www.friedensdienst.de
Redaktion: Jan Gildemeister; Wilhelm Maier

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